Sonntag, 22. Juni 2014

Lärcheck (III- UIAA) mit ungewolltem Ausgang

Auf ging es mit Christine und Peter nach Griesenau zum Lärcheck oder auch Lärchegg im Kaisergebirge

Es war eine relativ spontan geplante Tour. Vorweg muss ich zu meiner Schande gestehen, dass am Abend zuvor das WM Spiel USA gegen Deutschland stattfand und ich als Fußballverrückter meine Prioritäten entgegen der Sicherheit am Berg diesem Spiel widmete. So habe ich einfach meinen Rucksack gepackt und die Tourenbeschreibung auch nur eher halbherzig überflogen. Meine Erfahrungen mit Touren dieser Art sind eher gering, somit war ich nicht Seilerster. Aber normalerweise denke ich trotzdem für den Erfahreneren mit, was ich dieses Mal nicht getan habe. Naja, egal, es ist nun mal passiert und es ging gottseidank glimpflich aus:

Wir sind 1000 Hm den schweren Wanderweg, in anfänglichen Teilen drahtseilversichert aufgestiegen. Maßgeblich war die Tourenbeschreibung aus dem Buch "Münchner Bergtouren im II. Grad", die wir auch ausgedruckt bei uns führten.

Lärcheck Lärchegg Wilder Kaiser Kaisergebirge
Blick in einen Teil des Kaisergebirges






Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg


Lärcheck Lärchegg



Lärcheck Lärchegg





Lärcheck Lärchegg


Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg


Irgendwann entfernten wir uns von dem Normalweg und die Kraxelei begann. Die erste III- Stelle war Ihrer Bewertung nicht wert, die zweite in einem 15m hohen Kamin binnen zweier IIer Stellen hatte es dennoch in sich. Für mich persönlich war diese aber auch ohne Seil machbar, ein Seil dabei wäre für einen Rückzug allerdings jedoch wesentlich besser gewesen, wie sich später auch herausstellte. 


Lärcheck Lärchegg



Lärcheck Lärchegg


Lärcheck Lärchegg


Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg


Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Im Anschluß folgte ein unschweres Grasband, wo wir später auch Platz für eine Brotzeit und Entscheidungsfindung fanden. Dann folgte nach einem Riss eine plattige Querung, die unser Seilerster erstmal bewältigte, um danach den linken Riss laut Beschreibung zu nehmen. Doch entgegen der Beschreibung gab es dort nur einen Riss statt zwei. Er kam dort nicht weiter und stieg wieder ab. Ein Blick auf die Tourenbeschreibung mit Foto von besagter Stelle sagte uns wir waren richtig, aber irgendwas stimmte da trotzdem nicht. Eine IIer Stelle in absolutem Absturzgelände mit einem Felsblock, der einen leichten Überhang verursacht ist doch keine IIer Stelle.


Lärcheck Lärchegg

Wie dem auch sei, wir haben dann erst mal Brotzeit gemacht und weitere Entscheidungen beraten. Möglichkeit 1 war, ein anderer steigt vor und wenn der es schafft, dann wäre dies vielleicht die Motivation, dass die anderen dies auch schaffen. Aber die vom vorsteigendem beschriebene und begutachtete Stelle trug dazu bei, dass andere das auch nicht schaffen werden. Die nächste Möglichkeit wäre gewesen, die III- Stelle wieder abzusteigen. Wir sind dort hingegangen und hatten überlegt, die Rucksäcke runterzuschmeissen (vor dem 15m Kamin gab es kein Absturzgelände) und ohne abzuklettern. Doch der Ausstieg aus dem Kamin sah dann doch wesentlich heikler aus zum Abklettern als gedacht. Da wir so weder vor noch zurück konnten, blieb nur noch die Möglichkeit, die Bergrettung zu rufen. Wir sind zurück zum Grasband, haben nochmal alle erdenklichen Möglichkeiten überprüft, kamen aber nur noch zu diesem Ergebnis. Der Anruf auf die 140 dauerte ca. 15 min. Wir haben denen unsere körperliche Verfassung klar gemacht. Wir bräuchten eigentlich nur 2 Bergretter mit Seil und Gurten, die uns über den Kamin abseilen, den Rest hätten wir aus eigener Kraft geschafft. Aber ca. eine halbe Stunde später kam dann der Rückruf: "In 15 Min. kommt jemand vorbei". Und so wurden wir dann vom Hubschrauber ungewollterweise, aber auch nicht mehr vermeidbar aus der Situation befreit. 




Der Hubschrauber hat uns erst lokalisiert um danach an der Fritz-Pflaum-Hütte zu landen und den Höhenretter ans Seil zu nehmen. Später hat er erste Christine ins Tal geflogen und im Anschluß Peter und mich.







Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Lärcheck Lärchegg

Naja, letztendlich nahm es halt ein gutes Ende und wir mussten auf den Schock auch erstmal ein entspanntes Getränk zu uns nehmen. Ich hab mir auch die Speisekarte der Fischbachalm angeschaut. Zum ersten Mal habe ich Gamsfleisch auf einer Speisekarte gesehen, was ich schon immer mal probieren wollte, doch der Hunger war zu diesem Zeitpunkt leider nicht da.



Lärcheck Lärchegg


Fazit: Ab III nie ohne Seil!!! Das war uns, so denke ich allen eine Lehre. Wir hätten mit Seil und weiteren Sicherungsmitteln eigenständig den Rückzug sicherstellen können. Da haben wir wohl draus gelernt und geloben auf jeden Fall Besserung für die nächste Tour dieser Art. Nichtsdestotrotz war es eine schöne Tour. Diese angebliche IIer Stelle wird uns wohl aber noch lange weiterverfolgen und der Gipfel des Lärcheck oder auch Lärchegg blieb uns verwehrt, was man ändern muss.



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