Schwierigkeitsgrade

Bei der Schwierigkeitsbewertung von Klettersteigen gibt es unterschiedliche Skalen.
Ein Klettersteig wird mit der sogenannten Schlüsselstelle bewertet, d. h. die schwierigste Stelle des Klettersteiges ist maßgeblich für die Gesamtbewertung. Dies führt manchmal zu Überbewertung, aber auch Unterbewertung eines Klettersteiges. Darum sollte man sich immer möglichst viele Informationen über die Gesamtanforderungen eines Klettersteiges beschaffen, im Idealfall eine Topo, den bewerteten Gesamtverlauf eines Klettersteiges.

Im nachfolgenden Bild habe ich mal die gängigsten aufgelistet:


Im Bild fällt bestimmt auf, dass Spanien und Italien MD sowohl im leichten wie auch im schwierigen Bereich nutzt. MD steht im leichten Bereich für media difficolta, im schweren Bereich für molto/muy. An den Klettersteigen selbst stehen die Schwierigkeiten in der Regel komplett ausgeschrieben.

Es gibt auch noch die Bewertung vom Rother-Verlag, die aber eigentlich identisch ist mit der Hüsler-Skala, zum Beispiel ist K1 dort KS1, K2 ist KS 2 usw.
Die Webseite www.klettersteig.de bewertet mit 1 (leicht) - 6 (extrem schwer) in 0,5er-Schritten.

Die Schall-Skala aus Österreich ist die international am Häufigsten genutzte Bewertung.
Die aus meiner Sicht umfangreichste Bewertung bietet Eugen Hüsler, da er nicht nur eine allgemeine Schwierigkeit des Klettersteiges bewertet, sondern auch die Gesamtanforderungen wie Bergerfahrung, Kraft, Kondition und Mut/Psyche/Ausgesetztheit in Form eines Kreuzes darstellt.

Für den erfahrenen Klettersteiggeher reicht die Schall-Skala optimaler Weise mit einer Topo des Klettersteiges aus. Wenn man allerdings Anfänger ist oder Anfänger mitnehmen möchte, empfiehlt sich das Studium der Hüsler Literatur.

Neben den Schwierigkeitsgraden von Klettersteigen tauchen auch immer wieder leichte, unversicherte Kletterpassagen bis zum III. Grad UIAA auf. I. und II. Grad sind in der Regel unschwierige, kleine Kraxeleien unter Zuhilfenahme der Hände. Ab dem III. Grad können Anfänger ggf. durch ein Seil gesichert werden.

Weitere Information: In letzter Zeit ist mir sehr häufig eine andere Art und Weise der Darstellung der Schall-Skala untergekommen. Es kommt schon mal vor, dass Stellen mit - oder + anstatt zum Beispiel C/D dargestellt werden. Ich finde das ehrlich gesagt sehr verwirrend und frage mich, warum das nun wieder nötig ist. Zum Beispiel werte ich  für mich ein D- wie ein C/D und ein D+ wie ein D/E. Aber was ist in dem Kontext dann der Unterschied zwischen einem C+ und einem D-?????



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