Samstag, 14. September 2013

Höllental Klettersteig (B/C)

Es sollte eine Hardcore Tour aus mehreren Etappen werden. Doch das Wetter machte Manuel und mir leider einen Strich durch die Rechnung. Aber es war trotzdem geil.

Ursprünglicher Plan:

1. Höllentalklamm
2. Übernachtung Höllentalangerhütte
3. Höllental Klettersteig
4. gemütlich Mittag auf dem Münchner Haus auf der Zugspitze
5. Jubiläumsgrat (D u. III-)
6. Übernachtung auf der Biwakschachtel
7. Rest vom Jubigrat
8. Alpspitzferrata (B)
9. Erneuter Aufstieg zur Alpspitze über BW3 und Adamplatte (III+/ IV-) (meine erste Mehrseillängentour)

Und was ist tatsächlich passiert:

Ich fuhr am Donnerstag abend mit DB und der bayr. Zugspitzbahn nach Hammersbach. Manuel konnte erst um 15 Uhr von Berlin aus Richtung Süden fahren. In Hammersbach stieg ich durch die Höllentalklamm bei viel Nässe von oben. Ich kannte die Klamm schon von einem Bergmarsch, den ich bei der Bundeswehr gemacht habe. Da kam sie mir kürzer vor. Dennoch kam ich nach 1h15min. total durchnässt an der Höllentalangerhütte an. Manuel wollte so gegen 23.30 Uhr ankommen. Um 22.30 Uhr verließ ich den Gastraum und legte mich ins Matratzenlager. Da es die letzten Tage auf der Höllentalangerhütte vor dem Abriß sein sollten, war die Belegschaft der Höllentaleingangshütte dort und die haben auch noch recht lange gefeiert, was recht laut war. Manuel kam so gegen 0.30 Uhr an.
Ich hab das Frühstück für uns um 6.30 Uhr vorbestellt. Da der Hüttenwirt den Gastraum und Stromaggregat erst um 7 Uhr auf- bzw. anmacht, sassen wir zunächst im unbeheiztem Frühstücksraum. Es hatte die ganze Nacht durchgeregnet und es regnete noch immer.

Höllentalangerhütte




Höllentalangerhütte

Höllentalangerhütte

Höllentalangerhütte

Höllentalangerhütte

Höllentalangerhütte


Wir entschieden, die Tour auf einen Tag später zu verschieben und frühstückten danach in aller Ruhe im Gastraum. Problem war allerdings, die Hütte war am letzten WE vor dem Abriß ausgebucht. Konnten wir wirklich eine weitere Nacht dort verbringen?
Ja, denn der Wirt erwartete zahlreiche Absagen wegen des schlechten Wetters und es bestätigte sich auch.
So buchten wir noch das 3-Gänge Menü hinzu. Manuel hatte etwas im Auto vergessen. Also, nochmal Höllentalklamm rauf und wieder runter :-)
Wir sind dann noch nach Garmisch gefahren und bei McDoof zu Mittag gegessen. Wieder auf der Hütte ein Bierchen getrunken und uns nochmal kurz hingelegt. Das Abendessen dann war der Hammer:

Backerbsensuppe, Hirschragout und Mousse au Chocolat:

Höllentalangerhütte

Nachdem wir das aus dem Internet ausgedruckte Bergwetter auf den Tisch gelegt bekamen, war die Sache klar: Höhentief, Jubigratvorhaben war damit gestorben. Aber wenigstens den Höllental Klettersteig wollten wir am nächsten Tag angreifen.

So gingen wir dann am nächsten Morgen um 06.45 Uhr los.

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig


Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Oberhalb von 2000m wurde es dann zu unserem Überraschen sehr weiss.

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Wir holten irgendwann den Einzigen, der vor uns war ein und kamen ins Gespräch. Es war Andy, ein in D lebender US-Amerikaner. Ein Tier, denn er hat vorher unerbittlich alleine den Weg gespurt.

Am Ferner angekommen seilten wir uns an und nahmen Andy mit ins Boot. In der Zwischenzeit holten uns dann auch mehrere durch Bergführer geführte Seilschaften ein. Die hatten sich ihr Geld leicht verdient, denn gespurt war ja schon.
Ohne Anseilen wäre es allerdings auch gegangen, die Gletscherspalten waren nicht tief und man hätte problemlos wieder rausklettern können.

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

So ca. 200m vor der Randkluft ließen wir die Bergführer vor. Die sollten auch mal was tun für ihr Geld und wir erreichten die Randkluft.

Am Klettersteig kamen wir aber nicht weit. Einer der Bergführer rief: "Ich kann das Seil nicht mehr finden. Mit meiner Seilschaft geh ich hier nicht hoch".

Manuel bemängelte ebenfalls den alle 30 Sekunden herunterfallenden Eisschlag. Es waren zwar nicht besonders große Brocken, aber er meinte, weiter oben wird es sicherlich nicht besser. Wir hätten uns vielleicht durchbuddeln können, aber das würde Kraft und Zeit kosten. Die Randkluft haben wir ja erst um 11.45 erreicht, also haben wir für eine Strecke, die normalerweise nur 2h beträgt 5h benötigt.

Alle Bergführer hatten die Tour abgebrochen und so taten wir dies schweren Herzens auch.

Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig


Höllental Klettersteig

Höllental Klettersteig

Zurück an der Höllentalangerhütte wollte ich wenigstens noch ein Foto für meine Stammkneipe machen. Der Wirt möchte gerne eine Pinnwand mit Fotos, wo das T-Shirt der Kneipe getragen wird, erstellen. Je spektakulärer, desto besser. Ich plante ein solches Foto entweder am top of germany oder noch besser an der Biwakschachtel. Naja, daraus wurde ja nichts. Aber wiederholen kann man dieses Foto auch nie wieder:


Höllentalangerhütte

So stiegen wir drei dann gemeinsam über die Höllentalklamm wieder ab. Ich kann sie nicht mehr sehen. :-)

Kurzer Aufreger zum Ende: Die Höllentalklamm ist bei Betriebszeiten kostenpflichtig, für AV-Mitglieder bei Vorlage des Ausweises günstiger. Manuel hatte seinen ganz tief im Rucksack vergraben. Wir wurden beide am Tag davor schon von der Belegschaft gesehen und erkannt. Er aber nicht. Und dieser kleine, ca. 20jährige Jungspund verlangte tatsächlich vom Manuel, seinen ganzen Rucksack umzukrempeln, bis er ihn gefunden hatte. Ein bisschen Vertrauen sollte schon sein, aber ich hoffe, der Kleine wird das auch irgendwann einmal lernen :-)

Wieder in Hammersbach angekommen verabschiedeten wir uns vom Andy und fuhren zu mir nach München und bestellten ne Pizza. Danach fuhr Manuel wieder nach Berlin, er hatte noch ne Strecke vor sich und kam gottseidank recht zügig, aber vor Allem wieder heil in Berlin an.

Fazit: 3 Vorhaben, alle drei "verkackt". Wetter kann man eben nicht planen, so ist das leider. Trotzdem war es eine Erfahrung und ein tolles Erlebnis. Danke, Manuel Domann und auch danke an Andy Edwards.

Hier noch ein paar Videos von Manuel:















Topo (mit unserem Verlauf): 

Höllental Klettersteig topo
Quelle: www.bergsteigen.com

Nachtrag: So soll die Höllentalangerhütte 2015 dann ausschauen: http://www.erneuerbareenergien.de/saubere-bergidylle/150/492/73439/

Die Nutzung erneuerbarer Energien und eine umweltfreundliche Lösung einzusetzen finde ich absolut in Ordnung. Aber man hätte auch eine eine Lösung finden können, um die Hütte vor Lawinen zu schützen und nicht aus einer urigen Hütte eine spacige Touristenattraktion zu schaffen. W I D E R L I C H  und vielen herzlichen Dank an die Entscheider!!!!
Wer dennoch den Fortschritt des Baus der neuen Höllentalangerhütte beobachten möchte, findet hier ein Bautagebuch: http://www.davplus.de/huetten/bau-tagebuch

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