Die Überschreitung der Hackenköpfe ist eine sehr lange und nicht einfache Bergtour mit leichten Kraxeleien bis zum II. Grad (2 Stellen). Bevor die eigentliche Tour am Scheffauer Sattel startet, sind 1200 Höhenmeter zu überwinden. Dann beginnt der ca. 4 km lange Grat, insgesamt hat die Tour eine Gesamtstrecke von knapp 13 km.
So ging es dann von München aus nach Scheffau am Wilden Kaiser. Startpunkt war an einem gebührenpflichtigen Parkplatz in der Nähe eines Gasthofes und mir machten uns Richtung Scheffauer auf den Weg:
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Zustieg zu den Hackenköpfen |
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Blick auf die Hackenköpfe und Scheffauer |
Während des Aufstiegs kamen uns drei Bergsteiger entgegen. Peter sprach sie an. Sie meinten, weiter oben liegt zuviel knietiefer Schnee, darum hätten sie aufgegeben. Aber ein bisschen hätten sie schon gespurt.
Wir stellten uns schon auf Arbeit ein. Auf dem folgenden Bild sieht man den verschneiten Weg:
Wir durften allerdings feststellen, dass die drei sehr früh aufgegeben haben. Viel zu früh!!! Nach ca. 50m hörten deren Spuren bereits auf. Und hätten sie nur ca. weitere 50m weitergespurt, hätten auch diese Bergkameraden ein unvergessliches Bergerlebnis gehabt. Tja, Pech gehabt :-)
Kurze Zeit später gab es wesentlich weniger Schnee:
Eine einsame Gams |
Ein bisschen Sorgen, dass auch wir die Tour irgendwann abbrechen müssen, machte uns die Wechte auf dem nachfolgendem Bild. Sie befand sich auf dem Grat zu den Hackenköpfen. Später stellte sich heraus, dass diese doch unkritisch war.
Dann habe ich mal wieder eine neue Erfahrung gemacht. Ich kannte kurze Ier und IIer Stellen bereits von anderen Touren. Diese Stellen waren allerdings eigentlich nie in direktem Absturzgelände. Im nachfolgendem Bild sieht man eine leicht ausgesetzte Stelle, wo es unter einem doch ganz gut runter geht. Es war allerdings auch die einzige Stelle, die eine extrem hohe Konzentration forderte:
Danach kam dann auch die Schlüsselstelle:
An der Wechte angekommen, bemerkten wir, dass die Sorge eines möglichen Abbruchs völlig unnötig war:
Auf dem Letzten der 3 Hackenköpfe gab es dann die obligatorischen Gipfelfotos. Gipfelkreuze gibt es dort nicht, als Alternative wurden größere Steinmandl errichtet.
Dann begann der unangenehme Teil der Tour: der Abstieg! Dieser ist schlechter markiert als der Rest der Tour und wir sind leider etwas zu früh abgestiegen. Wieder rauf wollten wir aber auch nicht. So haben wir uns ziemlich verstiegen und mussten uns einen Weg abseits von Absturzgelände und Latschenfeldern suchen, was nicht ganz so einfach war. Zudem hatte Thomas plötzlich unerklärliche Probleme mit seinem rechtem Knie, was ihm den Abstieg natürlich noch erschwerte. Aber er hat super durchgehalten und wir hatten ja auch noch einen ordentlichen Zeitpuffer. Nach einiger Zeit entdeckten wir ein paar Gemsen und gleichzeitig auch wieder sicheres Gelände:
Tja, der Abstieg hat statt 3 Stunden, dann so ca. 4,5 Stunden gedauert. Aber so ging dann diese Hammertour auch zu Ende.
Die Masse der Fotos wurden mir vom Peter zur Verfügung gestellt. Ich hab fast nur seine Fotos verwendet, da die einfach viel besser sind als meine Eigenen. Vielen Dank, Peter.
Fazit: Sehr empfehlenswerte Tour und ein unvergessliches Erlebnis. Ein tolles Panorama im Kaisergebirge und diese Tour dürfte auch am Wochenende nicht überlaufen sein. Die konditionellen Anforderungen sind sehr hoch und Schwindelfreiheit und absolute Trittsicherheit unabdingbar. Ausserdem sollte man diese Tour nur bei sicherem Wetter begehen. Rückzugsmöglichkeiten gibt es keine!!!
Tourenbeschreibung: http://www.tourentipp.de/de/touren/Hackenkoepfe-Ueberschreitung-Bergtour-Kaiser_540.html
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