Am Nachmittag ging es mir wesentlich besser und auch für Sonntag versprach es hervorragendes Bergwetter. Da konnte ich einfach nicht daheim bleiben. Der Zu- und Abstieg zum Klettersteig ist relativ lang (je 3 Stunden) und ich hatte auch die Idee, den Alpine Coaster als Bonbon zum Ende zu fahren. Das wäre bei einer Tagestour ohne Seilbahnnutzung wegen der Öffnungszeiten des Alpine Coasters nicht möglich gewesen. So googelte ich nach Hütten in der Umgebung, die auch unkritisch in der Dunkelheit zu erreichen waren. Ich fand die Untermarkter Alm direkt neben dem Coaster. Ich rief an und fragte, ob die noch nen Platz frei hätten:
Hüttenwirt: "Wieviele seid ihr denn?"
Ich: "Ich komme alleine so zwischen 20 und 21 Uhr"
Hüttenwirt: "Naja, einer geht schon noch!"
Lol, ich erwartete eine überfüllte Hütte. Dazu gleich mehr.
So machte ich mich auf dem Weg nach Imst, vorbei an Garmisch mit nem wundervollen Blick auf den Jubigrat.
Ich kam gegen 20 Uhr am Parkplatz in Hoch-Imst an, wo auch der Alpine Coaster endet und stieg die Forststr. zur Untermarkter Alm auf, die man auch mit dem PKW befahren darf. Um 20.45 Uhr erreichte ich die Hütte.
Entgegen der Erwartung einer überfüllten Hütte befanden sich im Gastraum nur 2 Pärchen mit Kindern und eine weitere Gruppe mittleren Alters. Das mir zugewiesene Matratzenlager hatte ich für mich alleine :-)
Der Abend verlief auch etwas länger als geplant. Es war keine AV-Hütte, somit gab es keine Nachtruhe um 22.30 Uhr. Ich gesellte mich zu der Gruppe, die teilweise aus dem Schwabenland und aus Dresden kamen. Es war ein lustiger abend bis Mitternacht. Der Hüttenwirt fragte mich, wann ich denn frühstücken wollte. Ich wollte eigentlich um 7 Uhr und um 7.30 los. Aber ich wäre der Einzige gewesen, der so früh wollte. Nun, ich hatte ja keinen Zeitdruck und wollte auch nicht, dass der Andi extra für mich ne Stunde früher aufstehen muss. Also gemeinsames Frühstück um 8 Uhr und im Anschluß machte ich mich auf dem Weg. Unnötiges Gepäck wie Hüttenschlafsack und Waschzeug liess ich natürlich auf der Hütte.
Dafür, dass es stark auf den November zuging, war es sehr warm, über 20°C. Ne kurze Hose wäre angenehmer gewesen, aber mit den Temperaturen (auch am Gipfel auf 2600m noch) habe ich nicht gerechnet.
Am Einstieg traf ich noch 2 weitere Klettersteiggeher und dann ging es los:
Die Schlüsselstelle, eine lange, sehr ausgesetzte, steile Wand. Aber der Schein trügt, es sind, soweit ich mich erinnere haufenweise Klammern drin, D/E halte ich für überbewertet. Aber egal...
Der Abstieg hatte auch noch eine kurze Funeinlage, ein Geröllfeld zum Abfahren:
Wieder auf der Hütte angekommen, gönnte ich mir noch ein Cordon bleu, nahm mein Zeugs wieder auf und fuhr mit dem Alpine Coaster ab. War megafun :-)
Fazit: Der Klettersteig ist nicht megaeinfach, aber die Bewertung entspricht definitiv nicht den Tatsachen. Aber eine empfehlenswerte Tour. Ich bereue meine Entscheidung nicht, dass super Wetter voll ausgenutzt zu haben.
Topo: http://www.bergsteigen.com/sites/default/files/topos/102_Topo_06bc836f-60cb-4e51-8032-ac06e338eb4c_imster_klettersteig_topo.pdf
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