Sonntag, 27. Oktober 2013

Mauerläufersteig (D/E) 4. Versuch und Erfolg

Der Mauerläufersteig auf den Bernadeinkopf ließ mir einfach keine Ruhe. Über meinen idiotischen Erstversuch habe ich ja bereits am Anfang meines blogs berichtet.

Zweiter Versuch am 13.10.2013:

Ich war total frustriert am Ende des Tages, sodass ich es unbedingt in Worte fassen musste. Bevor ich mir die Finger wund schreibe, hier der Re-Post von facebook:

Gedanken zwischen schön und scheiße

Es fängt ja toll an. Die U-Bahn um eine Minute verpasst, damit auch die Bahn nach Garmisch um 06.30 Uhr. Na, das wird was, wo ich eh schon Zeitdruck habe. Um 09.30 Uhr dann von der Talstation Kreuzeck auf dem Weg gemacht. Hoppla, die von mir erwarteten 30-50cm Schnee gibt es tatsächlich, aber es sind schon welche vor mir da und der Weg ist komplett gespurt. Mein Zeitplan passt also besser als gedacht. Ich komme bereits um 11.30 Uhr in Sichtweite der Einstiegstafel des Mauerläufersteiges an. Auch dort ist der Weg gespurt, eher mässig, aber hey, ich bin scheinbar nicht der einzige Idiot, der ne Winterbegehung macht oder bereits gemacht hat. 

Doch 50m vor dem Einstieg hören die Spuren plötzlich auf und ich stehe hüfthoch im Schnee in steilem Gelände, rutsche dauernd ab, komme nicht weiter.
Ich bin am Verzweifeln. Das kann doch nicht sein??? Ich kann hier nicht aufgeben.
Also Winterhandschuhe an und versuche, irgendwo am Fels Halt zu finden. Ich komme tatsächlich vorwärts. Ich drehe mich um und sehe die Linie des tatsächlichen Einstiegweges.
Na, super, mein Vorgänger hat sich verstiegen. Also wieder runter und die einfache Variante nutzen. 

An der Wand angekommen, höre ich es plumpsen. Eisschlag. Wie kann das sein, da liegt doch kaum Schnee drauf. Ach, gottseidank, es kommt von weiter ostwärts.
Doch dann plumpst es tatsächlich neben mir, unter Anderem auch ein Eiszapfen.
Hm, Abbrechen oder Einsteigen? Einsteigen.

Die Wand ist rutschig, das Drahtseil vereist und es frieren die Finger.
Etwas schlägt hart auf dem Helm ein. Kurz darauf trifft es meine Schulter. Wenig später
trifft ein Eiszapfen meinen Nacken und hinterlässt eine leicht blutende Schnittwunde.
Da war die Entscheidung klar. 

Frustriert steige ich wieder ab und steige auf zum Osterfelderkopf.
Menschen, viele Menschen. Unter Ihnen eine Vielzahl mit angemessener alpiner Kleidung: Jeans, Röcke, High Heels.
Aber eigentlich ist es schön. Das Wetter ist der Hammer, die Berge sehen klasse aus. Sehnsüchtig fällt der Blick auf die einzig dunkle Wand dieses Panoramas: Der Bernadeinkopf, das Gipfelkreuz deutlich sichtbar. Da oben wäre ich allein, definitiv allein und hätte meine Ruhe.
Ich schaue auf die Uhr und plane erneut: Es ist 14.30 Uhr, zum Einstieg ist es von dort eine halbe Stunde, auf dem Gipfel wäre ich um 16 Uhr, eine Stunde dort verbringen, geniessen, dann wäre es 17 Uhr. Zu spät für die Seilbahn, aber der Abstiegsweg ist in 2 Stunden im Hellen zu schaffen, aber auch im Dunkeln völlig unkritisch. Aber der Eisschlag, der verdammte Eisschlag.
Ich gehe zum alpspix, um wenigstens noch ein bisschen das Panorama zu geniessen. Die für Touris gebaute Aussichtsplattform würde ich unter normalen Umständen niemals betreten. Jetzt ist mir alles egal. Mir begegnen wieder Menschen, einer in FlipFlops. Frustriert steige ich in die Seilbahn, einfach nur schnell weg 
 — hier: Osterfelderkopf (2033m).

Sonntag, 20. Oktober 2013

Postalm Klettersteig (D) Zweitbegehung

Zweitbegehung des "Spielplatzes für Erwachsene" (Zitat Julia)

Es war zwar Ende Oktober, aber hochalpin war an dem schönen Tag auch noch möglich.
Die Postalm sollte eigentlich nur die Alternative sein.
Die Schneelage am Leoganger war unklar und ich versuchte es unterwegs herauszufinden. Während ich mit Julia und Andrea Richtung Zielgebiet fuhr, kam mir spontan die Idee, die Bergwacht Leogang zu fragen.

Zur Frage, ob Schnee oder nicht kam es gar nicht mehr. Der Klettersteig wurde bereits gesperrt, d. h. die Drahtseile im unterem Bereich, abgebaut, sagte man mir am Telefon.

Also ging es dann auf nach Strobl.

Postalm Klettersteig

Montag, 7. Oktober 2013

Pidinger KS (D) die Zweite (Speedbegehung)

Nach der Gardaseetour wollte ich eigentlich mal ausschlafen und entspannen. Dazu kam es nicht.

So gegen 9.30 Uhr klingelte mein Telefon: Rainer, mein Chef aus dem Kletterwald. Ich dachte nur, scheisse, ich mag heut nicht arbeiten, stellte mich aber innerlich drauf ein.

Doch er wollte etwas Anderes:

Rainer: "Der Sven und ich wollen heute nen Klettersteig machen. Erstens, Du als Klettersteigexperte kennst doch sicherlich nen Klettersteig Richtung Chiemsee und zweitens, hast Du Bock?"

Ich: "Ähm, ich komm gerade von 5 Klettersteigen am Gardasee und wollte mal entspannen, aber Bock habe ich eigentlich immer"

Rainer lacht

Ich: "Gib mir 5 Minuten, ich ruf Dich gleich zurück"

Ich fuhr den Rechner hoch und suchte parallel in dem Klettersteigführer Österreich, suchte was raus und rief in dann zurück. Wir kamen auf den Pidinger.

Rainer: "Klingt gut, wie lange brauchen wir?"

Ich: "Im Buch steht 7 Stunden"

Rainer: "Hm, schaffen wir den auch in 5?"

Ich: "Hm, wenn wir uns beeilen, vielleicht" (Hintergrund: Rainer hatte in der nähe vom Chiemsee einen Geschäftstermin)

Rainer: "Gut, wann kannst Du in Deisenhofen sein?"

Ich: "Moment, ich schau auf der mvg-Seite", Sekunden später: "Um 10.30"

Rainer: " Alles klar, wir holen Dich dann an der S-Bahn ab. Brauchst noch was? Kaffee?"

Ich: "Ja, ne Latte Macciato wäre ganz geil"

Rainer: "Gut, dann bis später"

Ich machte mich schnell fertig, der Rucksack war ja noch fast komplett gepackt vom Gardasee. Ich dachte, Rainer besorgte mir die Latte vom Bäcker. Nein, die war selbstgemacht und ich hab noch nie zuvor eine so gute getrunken.

Wir fuhren zügig nach Piding bzw. Urwies und kamen am Parkplatz an. Ich wollte noch schnell eine rauchen. Doch ich hatte mein Feuerzeug verloren. Rainer hat alles versucht und verzweifelt seinen Zigarettenanzünder gesucht, aber nicht gefunden. Naja, musste auch ohne gehen :-)

Zustieg zum Klettersteig: 50 Minuten

Die Begehung bis zum Gipfel dauerte 2 Stunden und 20 min.

Pidinger Klettersteig

Sonntag, 6. Oktober 2013

Gardasee Tag 4: Via Ferrata Rino Pisetta (E)

Wir checkten aus der Ferienwohnung aus, verabschiedeten uns von Aldo und machten uns auf dem Weg nach Sarche, um über die Via Ferrata Rino Pisetta den Dain Picol zu besteigen. Das Wetter sollte es gut mit uns meinen an diesem Tag.

Riva del Garda

Wir parkten auf dem Parkplatz eines Supermarktes, wo wir am Freitag abend bereits einkaufen waren für unser Abendessen.

So machten wir uns auf dem Weg zum Einstieg. Dieser ist sehr schlecht markiert. Wir verstiegen uns. Positiv war, wir waren nicht die Einzigen. :-)
Es kamen uns weitere Personen entgegen, die den gleichen Weg wählen wollten.

Letztendlich fanden wir den Einstieg.

Samstag, 5. Oktober 2013

Gardasee Tag 3: Via dell' Amicizia (B/C u. I-)

Am 3. Tag konnten wir die Autos stehen lassen. Es ging auf den ortsansässigen Klettersteig.
Und wieder sollten es insgesamt 1200 Hm werden.

Der Tag fing für mich ein wenig blöd an. In den Autos lagen noch Bergstiefel und Wanderstöcke. Um Zeit zu sparen, habe ich gedacht, jogge ich mal schnell dahin. Meine Orientierung in urbanem Gelände verließ mich aber. Ich fand den Parkplatz nicht mehr.
Nachdem ich den Parkplatz (mit Hilfe von Klaus seinem Navi) endlich gefunden hatte, joggte ich zurück zur Ferienwohnung. Leider wurde noch etwas vergessen. So gingen wir gemeinsam erneut zum Parkplatz.
Na toll, die ganze Mühe umsonst :-)

Nundenn, dann machten wir uns endlich auf den Weg. Das Wetter war allerdings wieder nicht so prickelnd, der Klettersteig und der Gipfel verschwanden mal wieder im Hochnebel.

Aber auf dem Zustiegsweg machten wir erstmal Halt an der Bastion  und es gab Sprungfotos :-)

Via dell' Amicizia

Freitag, 4. Oktober 2013

Gardasee Tag 2: Via Ferrata Ernesto Che Guevara (C u. I-)

Am zweiten Tag ging es nach einem ordentlichen Frühstück nach Pietramurata. Die VF Ernesto Che Guevara auf den Monte Casale ist sehr bekannt. Darum hatten wir die Hoffnung, dass dieser nicht überlaufen ist am Freitag vormittag.

Geparkt haben wir zunächst in dem Industriegebiet. Da wir 2 Fahrzeuge zur Verfügung hatten, parkten wir das 2. Fahrzeug am Ende des Abstiegweges an der Hauptstraße. Diese Straße entlang zu laufen, wäre langweilig gewesen :-)

Die Via Ferrata ist sehr gut beschildert. Was am Anfang ein bisschen nervte, war der Lärm vom Steinbruch. Aber um 12 Uhr war dann bei denen wohl Feierabend :-)

Via Ferrata Ernesto Che Guevara

Donnerstag, 3. Oktober 2013

Gardasee Tag 1.2: Sentiero Attrezzato Colodri (B/C)

Auf dem Weiterweg nach Riva sollte es noch ein kleiner Klettersteig im Nachbarort von Riva auf den Colodri werden.

Arco ist ein recht bekannter Ort für Sportkletterer und Mountainbiker. Im Zentrum von Arco befindet sich ein Klettershop neben dem Anderem.

Der Parkplatz war leicht zu finden. Auch stellte ich mal wieder fest, dass die Welt ziemlich klein ist: Auf dem Weg zum Einstieg traf ich Robert, einen ehemaligen BW-Kameraden, der gerade vom Sportklettern kam.

Und dann erreichten wir den Einstieg.

Sentiero Attrezzato Colodri

Gardasee Tag 1.1: Via Ferrata Rio Secco (C)

Endlich sollte es soweit sein: Ein verlängertes Wochenende an den Gardasee nur zum Klettersteiggehen mit Julia, Andrea, Micha, Stefan und Klaus. Eigentlich sollte noch Lena mitkommen, doch sie wurde leider krank :-(

Klaus reiste am Vortag bereits aus meiner Heimat nach München an. Am nächsten Morgen sollte es dann auch losgehen.


Wilder Kaiser